Schulung in Geburtshilfe in Laos

Jahresbericht 2024

Bericht des Vorstands an die Jahresversammlung 2025

Der Verein Swiss Laos Hospital Project bezweckt die humanitäre, medizinische und finanzielle Unterstützung von Spitälern, von Ärzten und medizinischem Personal sowie von Patientinnen und Patienten in Laos.

Im Berichtsjahr wurden dazu folgende Aktivitäten durchgeführt:

Strategie 2024 – 2028

Unter der Leitung von Alphons Schnyder erarbeiteten jede einzelne Fachgruppe und der Vorstand als Ganzes eine Standortbestimmung und legten Ziele für die nächsten fünf Jahre fest. Damit wollen wir gewährleisten, dass unsere knappen Mittel optimal eingesetzt werden.

Der Schwerpunkt soll nach wie vor auf der Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal liegen. Es ist unser erklärtes Ziel, unsere laotischen Partner in die Selbständigkeit zu führen.

Memorandum of Understanding (MoU) 2024 – 2028

Nach langen und zähen Verhandlungen mit den laotischen Gesundheitsbehörden und dem Aussendepartement konnte Alphons Schnyder ein neues Memorandum of Understanding für die Jahre 2024 bis 2028 unterzeichnen. Damit ist der juristische Rahmen für unsere Tätigkeiten in Laos gegeben, und wir verpflichten uns für zwölf definierte Projekte und eine finanzielle Unterstützung von total 1‘550‘000 USD über fünf Jahre.

Vorstand

Der Vorstand setzt sich zusammen aus Alphons Schnyder (Präsident), Elisabeth Bandi-Ott (Hausärzte, bis 30.6.2024), Nathalie Brunner (Hausärzte, ab 1.7.2024), Cornelia Gawenda (Finanzen, bis 30.6.2024), Stefanie Schmucki (Finanzen, ab 1.7.2024), Jacques Gubler (KSW–Phonsavan, bis 30.6.2024), Christine Zehntner (KSW-Phonsavan, ab 1.7.2024), Stefanie Huggle (Gynäkologie und Geburtshilfe), Marion Mönkhoff (Vizepräsidentin; Neonatologie), Claudia Reichmuth (Neonatologie, Pflege), Toni Berthel (Psychiatrie) und Martin Sauter (IT). Er korrespondierte in erster Linie per E-Mail und traf sich am 9.4.2024, 21.5.2024, 25.9.2024 und 10.12.2024 zu einer Sitzung.

Jahresversammlung 2024

Die Jahresversammlung fand am 10. Juni 2024 in Zürich im Gemeinschaftszentrum Riesbach statt. Als wichtigste Traktanden wurden der Jahresbericht 2023, die Jahresrechnung 2023 mit dem Revisionsbericht und das Budget 2024 behandelt.

Neu in den Vorstand gewählt wurden Nathalie Brunner (Hausärztin, Ersatz für Elisabeth Bandi-Ott), Stefanie Schmucki (Finanzen, Ersatz für Cornelia Gawenda) und Christine Zehntner (Partnerschaft KSW-Phonsavan, Ersatz für Jacques Gubler). Die drei abtretenden Vorstandsmitglieder erhielten als Dank für ihren jahrelangen Einsatz ein Geschenk.

Die Berichte der einzelnen Arbeitsgruppen sind als Videoaufzeichnungen verfügbar.

Einsätze von Freiwilligen

77 Personen aus der Schweiz haben 2024 in Laos Einsätze geleistet und insgesamt 1’185 Tage dort gearbeitet (davon 39 Personen aus dem KSW mit total 457 Tagen). In der Schweiz wurden mindestens 1’500 Arbeitsstunden unentgeltlich für das SLHP aufgewendet.

Die Anzahl von Freiwilligen, die 2024 in Laos im Einsatz waren, und die Summe der Einsatztage sind in folgender Tabelle ersichtlich. Ihnen gebührt für die unentgeltlich erbrachte Leistung ein besonderer Dank.

Arbeitsgruppe Personen Tage
Neonatologie / Pädiatrie 15 320
Gynäkologie / Geburtshilfe 10 161
Hausärzte 6 101
Spital-Management 1 60
Psychiatrie 5 76
IPS 1 10
KSW – Phonsavan 39 457
Total 77 1’185

Neonatologie

Die Pflegefachfrau Pascale Widmer war vom November 2023 bis April 2024 in drei Provinzspitälern im Norden von Laos im Einsatz (Interview).

In Luang Nam Tha brachte sie sich in der täglichen Routine in der Pflege von kranken Neugeborenen ein. Wichtige Themen waren die Hygiene und der Nahrungsaufbau bei Frühgeborenen. Sie instruierte, wie mit der Messung des Oberarm-Umfangs eine Unterernährung festgestellt werden kann. Diese Kinder werden dann mit einer energiereichen Paste aus Erdnussbutter (Plumpy‘nut) behandelt.

Bei schwierigen Fällen (Fehlbildungen, Sepsis) nahm sie Kontakt auf mit der Neonatologin am Mother Newborn Hospital in Vientiane oder mit Marion Mönkhoff in Zürich, um das weitere Vorgehen festzulegen.

Sie brachte defekte Geräte wie Bilimeter wieder zum Funktionieren, indem sie mittels Video-Call beim Techniker Rat holte.

In Sam Neua unterrichtete sie die korrekte Anwendung eines neuen CPAP-Gerätes zur Atemhilfe bei Neugeborenen. Sie wies dabei vor allem auf die Gefahren dieser eleganten Technik hin.

Vom 2. bis 22. März 2024 waren die Ärztinnen Marion Mönkhoff, Regine Wehrle und Cornelia Scheidt sowie die beiden Pflegenden Claudia Reichmuth und Claudia Föse im Mother Newborn Hospital in Vientiane und in den Provinzspitälern Savannakhet, Sayabouli und Luang Namtha im Einsatz. Zum ersten Mal dabei war auch der Medizintechniker Jan Woodtli, der medizinische Geräte wartete und reparierte.

Im November 2024 waren insgesamt drei Ärzt:innen, sechs Pflegende und eine Physiotherapeutin in mehreren Spitälern im Einsatz.

Im Provinzspital Savannakhet wurde in den (mit Unterstützung des SLHP neu gebauten) Abteilungen für Geburtshilfe und Neonatologie das Konzept «Perinatalmedizin» implementiert. Thomas Brune, ehemaliger Ärztlicher Direktor des Lao Friends Hospital in Luang Prabang, war erstmals für das SLHP im Einsatz. Die Zusammenarbeit mit Marion Mönkhoff und Claudia Reichmuth wurde im Voraus zuerst per Zoom, dann in zwei Treffen in Frankreich und Zürich geplant. Vor Ort waren dann noch zwei Gynäkologinnen, eine Hebamme und eine weitere Pflegefachfrau aus der Schweiz engagiert.

Bei einem Kick-off Meeting für eine «perinatale» Zusammenarbeit unter der Leitung von Dr. Chanthala wurden tägliche Treffen zwischen den Abteilungen für Geburtshilfe und Neonatologie, sowie wöchentliche Perinatal-Konferenzen vereinbart.

Weiter wurden auf der Neonatologie-Abteilung eine Reihe von Weiterbildungen in Theorie und Praxis zu unterschiedlichen Themen durchgeführt. Unter anderen wurden Reanimation von Neugeborenen, Wärmeregulation, Lagerungen, Fototherapie, Ernährung und Atemhilfe mit CPAP behandelt.

Zusammen mit dem lokalen Techniker konnten Wasserhähnen, Bililampen, Inkubatoren, und vieles andere repariert werden. Dazu wurden eine Reihe von Anschaffungen getätigt, so sechs Känguru-Stühle, sechs Plastikboxen für das Lager, eine Wanduhr, Fieberthermometer, Lagerungstücher, Putzmittel, Batterien und vieles mehr.

Es wurde festgestellt, dass die neue pädiatrische Intensivstation noch unzureichend ausgestattet ist, und es wurde ein Plan zur Anschaffung von Monitoren, Spritzenpumpen und Infusomaten erstellt.

Zu Ehren des privaten Spenders, der den Neubau für Geburtshilfe und Neonatologie mit 100‘000 USD finanziert hatte, wurde eine Gedenktafel entworfen.

Im Provinzspital Pakse haben die beiden Pflegefachfrauen Laila Forster und Tanja Schnyder zusammen mit der Kinderärztin Antje Becker einen klinischen Einsatz auf der Neonatologie-Abteilung geleistet. Sie verteilten aus der Schweiz mitgebrachtes Material und beteiligten sich an der täglichen Klinik-Routine. Dabei versuchten sie zusammen mit dem lokalen Techniker, defekte Geräte zu reparieren und instruierten die korrekte Anwendung derselben.

Sie gaben Vorlesungen mit Demonstrationen über die Ernährung, den gezielten Gebrauch von Antibiotika und die maschinelle Beatmung von Neugeborenen.

Mit dem gleichzeitig anwesenden Gynäkologie-/Geburtshilfe-Team wurde versucht, auch dort den Gedanken «Perinatologie» zu säen.

Im Mother Newborn Hospital in Vientiane haben im November 2024 Claudia Reichmuth knapp vier Wochen, Maria Paramby zwei Wochen, die Physiotherapeutin Daniela Hotz zwei Wochen und Marion Mönkhoff eine Woche gearbeitet.

Mit der Chefärztin Neonatologie Dr. Chittaphone und dem Ärzte- und Pflegeteam wurden diverse Themen bearbeitet.

Weil es auf der Neonatologie-Abteilung gehäuft zu Sepsis-Fällen gekommen war, wurden – zusammen mit der Mikrobiologin Thamalee Roberts vom Mahasot Hospital – die Abläufe rund um die Materialaufbereitung und die Händehygiene evaluiert und ein Konzept zur Verbesserung erarbeitet. Mit einem Hands-on Workshop wurde die Implementierung in der Praxis begonnen.

Der Stationsbetrieb wurde generell durchleuchtet und Teachings zur Anreicherung der Säuglingsmilch und zur Beatmung mit dem Beatmungsgerät Fabian gegeben. Dazu wurden die Therapie-Richtlinien zu Hyperbilirubinämie überarbeitet.

Daniela Hotz, Physiotherapeutin, war vom 1. bis 16. November in der Well Child Clinic im Mother Newborn Hospital in Vientiane, zum Teil zusammen mit der Kinderärztin Antje Becker. Diese Klinik war im Sommer 2024 neu eröffnet worden. Es werden dort in erster Linie Screening-Tests für die kindliche Entwicklung und Impfungen durchgeführt. Sie unterrichtete Entwicklungspädiatrie und physiotherapeutische Themen wie Lagerung bei Atemnot-Syndrom. Dazu machte sie Vorschläge zur Verbesserung der organisatorischen Abläufe und lancierte eine Zusammenarbeit mit dem Physiotherapie-Team des Cope-Centers.

Gynäkologie und Geburtshilfe

Im März 2024 weilten die Frauenärzt:innen Roswitha Hausdorf, Stefanie Huggle und Richard Fürpasz im Mother Newborn Hospital in Vientiane sowie in Pakse. Sie mussten feststellen, dass mehrere der von uns aus der Schweiz importierten Ultraschallgeräte und Cardiotokogramme defekt waren und durch die aus Thailand eingeflogenen Techniker nicht mehr repariert werden konnten.

In Pakse organisierten sie einen Workshop mit den umliegenden Provinzspitälern und unterrichteten Notfälle in der Geburtshilfe.

Sie vergaben zwei Stipendien für die Ausbildung von Nachfolgern der vor der Pensionierung stehenden Biologin, die alle PAP-Abstriche untersucht.

Im August war der Gynäkologe Wolfgang Zieger erstmals in Laos. Er unterrichtete in Vientiane und Pakse vor allem laparoskopische Operationsmethoden.

Im Herbst 2024 war eine Gruppe bestehend aus den Frauenärzt:innen Elisabeth Lebeda, Sonja Laube, Barbara Nietlispach und Uwe Kullmer sowie der Hebamme Franca Rüegger in den Provinzspitäler in Pakse und Savannaketh. Dort instruierten sie die Sonographie und die Kolposkopie einschliesslich der Mikroskopie und übten eine Entbindung mit KIWI-Vakuum an Modellen.

Sie unterrichteten in Hygiene, veranschaulicht mit Proben, die von Smartphone-Oberflächen, Patientenliegen, Ultraschall-Sonden usw. auf Agar ausgestrichen wurden.

Sie überwachten eine laparoskopische Hysterektomie mit einem von Wolfgang Zieger importierten Instrumentarium.

Uwe Kullmer behandelte in seinem Unterricht die folgenden Themen: Ultraschall und Management einer abnorm invasiven Plazenta, Lungenödem in der Schwangerschaft, HELLP-Syndrom, hormonelle Ersatztherapie, Wartung und Reinigung von laparoskopischen Instrumenten.

» Arbeitsgruppe Gynälologie & Geburtshilfe

HIV-Projekt

Das im Mother Newborn Hospital angesiedelte Projekt Prevention of Transmission of HIV from Mother to Child (PMCT) wird seit vielen Jahren durch SLHP unterstützt. Es verfolgt das Ziel, die Übertragung von HIV von infizierten Müttern auf ihre Kinder während der Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit zu verhindern.

Durch eine Kombination aus medizinischer Versorgung, Aufklärung und präventiven Maßnahmen konnten auch im vergangenen Jahr wichtige Fortschritte erzielt werden. Über 10’000 Frauen, teilweise auch die Familienmitglieder, wurden auf eine HIV-Infektion getestet. Dabei wurde bei fast 1 Prozent der Tests eine HIV-Infektion gefunden. Die betroffenen Familien konnten dank der Unterstützung des SLHP engmaschig medizinisch und psychosozial bis zur Geburt vor Ort betreut und beraten werden. Bis zu einem Jahr nach der Entbindung werden diese Familien weiterhin mit Medikamenten und Pulvermilch für die Neugeborenen unterstützt.

Zahlreiche etablierte Aktivitäten des hoch motivierten Teams im MNH wurden im Berichtjahre weiter unterstützt, dies in Absprache mit dem nationalen Centre for HIV/AIDS (CHAS) des laotischen Gesundheitsministeriums. Die Vorgaben der Behörden, jede schwangere Frau auf HIV und weitere Krankheiten zu untersuchen, konnten somit umgesetzt werden, und das Ziel, HIV-infizierte Frauen frühzeitig in der Schwangerschaft zu identifizieren und die notwendige antiretrovirale Medikation direkt vor Ort einzuleiten, wurde erreicht.

Das zuständige Team vor Ort wurde weiter geschult, um die betroffenen Frauen und Familien effektiv nach neusten Leitlinien beraten und begleiten zu können. Diese Aktivität soll auch im Jahr 2025 einen Schwerpunkt bilden, und neu sollen auch Peer-Mitarbeitende geschult und integriert werden.

Das Swiss Laos Hospital Project wird sich auch in Zukunft dafür engagieren, die Mutter-Kind-Übertragung von HIV weiter zu reduzieren und damit betroffenen Familien eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Hausärzte

Zwei Teams von Schweizer Hausärzten und Internisten waren 2024 in den Distriktspitälern in Muang Kham und Nong Het im Einsatz: Im März waren Sonia Frick, Sophie Mathys und Nathalie Brunner vor Ort, im November Andreas Graf, Peter Ackle und Michael Steinbrecher.

Im Distriktspital Muang Kham arbeitet unterdessen eine Gruppe erfahrener laotischer Ärzte, die alle in den letzten Jahren mit Unterstützung durch das SLHP ihre Facharztausbildung abgeschlossen haben. Unser gemeinsames Ziel ist es nun, diese erfahrenen Ärzte und Ärztinnen darin zu schulen, ihre Erfahrungen und ihr Wissen im Alltag an die nächste Generation weiterzugeben und damit die Qualität der medizinischen Versorgung im Spital zu fördern. Wir haben uns auf die klinische Weiterbildung der jüngeren Ärzte und des medizinischen Personals konzentriert und die erfahrenen Ärzte bei der Planung und Ausführung der Weiterbildung vor Ort unterstützt.

In Nong Het hat sich die Struktur im neuen Spital gut etabliert. Wir konnten die anwesenden Ärzte wiederum in ihrer alltäglichen Arbeit fortbilden, unterstützen und begleiten. Schwierige medizinische Fälle wurden diskutiert und theoretische Grundlagen dazu in Workshops strukturiert aufgefrischt.

In beiden Distriktspitälern konnten wir wieder einen Workshop für Mitarbeitende der dazugehörigen Health Centers anbieten. Diese Health Centers liegen teilweise sehr abgelegen und sind nur spärlich mit diagnostischen Mitteln und Medikamenten ausgerüstet. Das medizinische Personal –Ärzte, medizinische Assistenten und Pflegende – ist in den abgelegenen Regionen absolut auf sich selbst gestellt. Daher wurde die Gelegenheit, sich an unseren zweitägigen Workshops auszutauschen und Erkrankungen, Diagnostik und Therapien zu diskutieren, rege genutzt und geschätzt. Auch für uns Schweizer Ärzte ist diese Diskussion sehr anregend, müssen die laotischen Kollegen doch mit dem rein klinischen Blick mit wenig Hilfsmitteln Patienten triagieren und behandeln.

Die wertvolle Unterstützung der medizinischen Fachkräfte durch die Vergabe von Stipendien an Ärzte und Pflegende konnte weitergeführt werden. Für das Jahr 2025 sind bereits weitere Stipendien gesprochen für mehrmonatige Praktika im Provinzspital Phonsavan in den Bereichen Anästhesie, Versorgung von Neugeborenen und Behandlung von Diabetes. Unsere Stipendien ermöglichen es den laotischen Fachkräften, sich gezielt weiterzubilden und langfristig eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in den Distrikten sicherzustellen.

In beiden Spitälern haben wir wiederum die bescheiden ausgestatteten Labors mit Weiterbildung des Personals, Materialien sowie den notwendigen Qualitätsmessungen unterstützt. Diese Massnahmen tragen dazu bei, die medizinische Infrastruktur nachhaltig zu stärken und insgesamt eine bessere Patientenversorgung zu gewährleisten.

» Arbeitsgruppe Hausarzt-Medizin

Spitalmanagement

Alphons Schnyder war im Jahr 2024 drei Mal für Einsätze in Laos. In enger Zusammenarbeit mit dem laotischen Gesundheitsminister führte er das Training on Management and Leadership mit Kaderleuten der Zentrumsspitäler weiter. Am Mahosot Hospital und am Mittaphab Hospital wurde ein Woche Training mit je 30 Teilnehmenden zur Einführung ins Spitalmanagement und zur Vermittlung von Leadership Guidelines durchgeführt.

Dazu beteiligte er sich an der Konzeptualisierung der Spitalautonomie und dem Beginn der Roll out-Phase. Dadurch sollen ausgewählte Spitäler vermehrt Verantwortung übernehmen.

Der Autonomieprozess wurde auf die Provinzspitäler in Champasak, Luang Prabang, Oudomxay, Savannakhet, Xiengkhuang,     Vientiane, Khammouan, Borikhamxay, Xayaboury und Bokeo ausgedehnt.

Als Kick-off fand im Mai 2024 ein Meeting mit den Direktoren der zehn Provinzspitäler im Gesundheitsministerium in Vientiane statt. Im Oktober erfolgten in Luang Prabang, Vientiane und Savannaketh je 3-tägige Workshops zur Einführung in die Spitalautonomie und zur Vermittlung von praktischen Tools zur Umsetzung. Daran nahmen Direktoren, Pflegeleitungen, Finanzchefs und Personalchefs aus den zehn Provinzspitälern teil.

Die Zentralspitäler Mahosot, Mittaphab und Settharthirath hatten bereits im Jahr 2023 mit der Pilotierung zur Spitalautonomie begonnen. Das Mother Newborn Hospital und das Children Hospital haben sich im Jahr 2024 angeschlossen. Alphons Schnyder führte mit den Spitalleitungen der fünf Zentrumsspitäler Meetings zum Monitoring des Umsetzungsprozesses und zur Planung der Massnahmen für 2025 durch.

» Arbeitsgruppe Spitalmanagement

Psychiatrie

Vom 19.9. bis 10.10.2024 war ein Team mit den drei Psychiatern Toni Berthel, Sebastian Haas und Valeska Jasinky in Laos. In Pakse konnten sie Inputs zu Gesprächsführung, psychiatrischer Diagnostik und Behandlungsansätzen geben. In Rollenspielen wurde Gesprächstechnik, Befunderhebung, Prinzipien der Diagnostik und therapeutische Zugänge geübt.

In Phonsavan nahmen sie an Visiten bei stationären und ambulanten Patienten teil und gaben eine Fortbildung zum Bodily Distress Syndrom. Für einen ausgewählten Arzt wurde ein dreijähriges Stipendium für Psychiatrie in Thailand aufgegleist.

Für die Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden im Jahr 2024 sechs Online-Lektionen durch Spezialisten aus der Schweiz erteilt. Behandelte Themen waren: Gaming Disorder, Drogenabusus, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, bipolare Störungen.

Die beiden Fachärztinnen für Kinder- und Jugendpsychiatrie Maurizia Franscini und Dagmar Pauli weilten vom 2. bis 10. November 2024 am Mahosot Hosptial in Vientiane.

An den Vormittagen erteilten sie theoretische Lektionen mit interaktiver Mitarbeit der Teilnehmenden, Rollenspielen sowie Erläuterung von Fallbeispielen und Beantwortung von Fragen. An den Nachmittagen wurden Fälle aus den Abteilungen mit psychischen Störungen mit dem lokalen Behandlungsteam besprochen. Schwerpunkte der Fälle waren Depression, Angst, ADHS und Autismus.

Sie trafen Mayfong Maisai, den Vizedirektor der Universität Laos, um über ein geplantes Postgraduierten-Curriculum in Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie zu sprechen.

» Arbeitsgruppe Psychiatrie

Spitalpartnerschaft KSW–Phonsavan

Das Kantonsspital Winterthur unterhält seit 2010 eine eigenständige Partnerschaft mit dem Provinzspital in Phonsavan, um Wissen, Können und Erfahrungen in verschiedenen Spitaltätigkeiten auszutauschen (siehe separaten Bericht).

Praktikum für Bachelors in Humanmedizin

Im Jahr 2024 absolvierten total 18 Schweizer Bachelors der Humanmedizin im 5.  Studienjahr ein einmonatiges Praktikum am Mother and Newborn Hospital (Vorjahr: 17). Das Programm steht neu unter der Leitung von Michèle Stahel, Leitende Ärztin Klinik für Geburtshilfe USZ, und wird von cand. med. Catalina Miller koordiniert.

Kommunikation

Die Kommunikation mit unseren Mitgliedern und Gönnern läuft primär über digitale Kanäle. Dadurch können wir nicht nur häufiger und schneller informieren, sondern auch Druck- und Portokosten sparen.

Unsere Website www.swisslaos.ch verzeichnete 2024 rund 8’900 Besuche (Vorjahr 8’500). 3.4 Prozent davon verdanken wir den kostenlosen Anzeigen des Google Ad Grants Programms (Vorjahr 5.4%). 5 Prozent der Besucher stammten aus Laos (Vorjahr 4.3%), 43.4 Prozent waren englischsprachig (Vorjahr 46.7%).

Wir versandten vier E-Mail-Newsletters an jeweils 510 Abonnenten (Vorjahr 460). Dazu berichteten wir über aktuelle Ereignisse via Facebook, Instagram und LinkedIn.

Der einzige Postversand in diesem Jahr erfolgte im Herbst 2024. Es wurde ein gedruckter Faltprospekt mit einem Begleitbrief an 857 Adressen verschickt (Vorjahr 917).

Im Berichtsjahr hat der Vorstand – basierend auf der Dachstrategie 2024–2028 – ein Kommunikations- und ein Fundraising-Konzept erarbeitet. Die darin genannten Massnahmen werden nun schrittweise umgesetzt.

Jahresrechnung 2024

Die Jahresrechnung 2024 sowie der Revisionsbericht sind im Anhang zu finden.

Downloads

Jahresbericht 2024

Jahresrechnung & Revisionsbericht 2024 (folgt)

Dank

Unser Projekt hat sich seit seiner Gründung durch Urs Lauper vor 25 Jahren zu einem ansehnlichen Unternehmen entwickelt. Es wird getragen durch die vielen Freiwilligen, die ihr Fachwissen und ihre Zeit unentgeltlich einsetzen, und durch die zahlreichen Sponsoren, die uns mit kleineren und grösseren finanziellen Beiträgen unterstützen.

Ihnen allen können wir versichern, dass unsere Arbeit in Laos von Regierung und Bevölkerung höchste Anerkennung erhält, weil wir unsere beschränkten Mittel gezielt einsetzen und etwas bewirken.

Ein grosses Dankeschön an alle, die das Swiss Laos Hospital Project unterstützen!

1. April 2025

Dr. Alphons Schnyder
Präsident

Prof. em. Hans Ulrich Bucher
Altpräsident

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