Am 12. Dezember 2024 wurde am Mother and Newborn Hospital ein Jubiläum gefeiert. Vor 25 Jahren kam Urs Lauper, Leitender Arzt für Geburtshilfe am Universitätsspital Zürich, erstmals nach Vientiane, um als Referent an einen Workshop über Geschlechtskrankheiten teilzunehmen. Er bereiste Laos und war tief beeindruckt von den medizinischen Verhältnissen in diesem Land. Insbesondere die hohe Kinder- und Müttersterblichkeit beschäftigten ihn.
Urs Lauper lernte Professor Bouavanh kennen, den Direktor des damaligen Mother and Child Hospitals. Dieser wurde zur Schlüsselfigur für die langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Swiss Laos Hospital Project und den laotischen Spitälern. Gemeinsam analysierten Prof. Bouavanh und Urs Lauper die drängendsten Probleme in der Gesundheitsversorgung vom Müttern und deren Kindern, und sie gingen diese Probleme Schritt für Schritt an. Insbesondere engagierten sie sich für die Aus- und Weiterbildung von Hebammen, Pflegenden und Ärzt:innen.
Urs Lauper verbrachte jedes Jahr mehrere Monate in Laos. Es gelang ihm, Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz für sein Projekt zu gewinnen. Nebst dem Schwerpunkt auf der Lehre beschafften sie Medikamente, medizinisches Material und Geräte. So wurden beispielsweise ausrangierte, aber noch gut funktionierende Ultraschall-Geräte aus der Schweiz nach Loas importiert und deren Anwendung instruiert. Marion Mönkhoff baute als Ergänzung zur Geburtshilfe die Neonatologie auf.
2010 blieb ein Neubauprojekt für das Mother and Newborn Hospital wegen fehlender finanzieller Mittel im Rohbau stecken und wurde zur Bauruine. Urs Lauper gelang es, mit einer grossen Spendenaktion eine fünfstellige Summe zu generieren. Damit konnte der Bau vollendet und das neue Spital 2015 in Betrieb genommen werden. Das neue Mother and Newborn Hospital wurde zum Lehrspital und zum Flaggschiff für die Geburtshilfe und Neonatologie in ganz Laos.
Ab 2008 kamen zu den ursprünglichen Fachbereiche der Frauen- und Kinderheilkunde nach und nach weitere hinzu, und auch die Anzahl der Partnerspitäler vergrösserte sich. Eine Gruppe von Hausärzt:innen engagierte sich im Distriktspital Muang Kham; das Kantonsspital Winterthur ging unter der Leitung von Jacques Gubler eine Partnerschaft mit dem Provinzspital Xieng Kouang ein; Alphons Schnyder organisierte mit dem Gesundheitsminister Kurse in Spitalmanagement, und eine Gruppe von Psychiatern engagierte sich für die Etablierung ihres Fachs in Laos.
So hat sich in 25 Jahren aus der Initiative eines Einzelnen eine Organisation mit 140 Vereinsmitgliedern und 40 Freiwilligen-Einsätzen pro Jahr entwickelt, die über ein Budget von 300’000 CHF pro Jahr verfügt, das von 300 Gönnern gespiesen wird.
Der folgende, von unseren laotischen Partnern gedrehte Film veranschaulicht diese Entwicklung: