Beatrice Holliger, ehemalige Cheflaborantin Hämatologie am KSW, reist seit 2010 im Rahmen der Spitalpartnerschaft Phonsavan – Kantonsspital Winterthur regelmässig nach Laos. Sie hat sich hartnäckig für die Verbesserung der Qualität von Laboruntersuchungen, insbesondere hämatologischen, in mehreren Spitälern eingesetzt. Nach einem zweijährigen Unterbruch wegen der Pandemie verweilte sie im Januar 2023 wieder im Provinzspital in Phonsavan und besuchte auch mehrere Distriktspitäler. Dabei wurde sie mit offenen Armen empfangen und stellte erfreut fest, dass ihre langjährigen Bemühungen auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
Was waren wichtige Gründe für den Erfolg?
Bea Holliger hat in dreizehn Jahren mit Geduld, Einfühlungsvermögen und Geschick Anerkennung und Vertrauen erworben und im Labor in Phonsavan einen Kreis von Fachleuten aufgebaut, der sich stetig weiterentwickelt. Mehrere Laborant:innen wurden zur weiterführenden Ausbildung oder fachlichen Weiterbildung nach Vientiane oder Thailand geschickt, finanziert vom Verein Spitalpartnerschaft Phonsavan – Kantonsspital Winterthur.
Die Laboratorien in der Provinz sind durch einen WhatsApp-Chat miteinander verbunden. So können sie sich bei Problemen mit den Geräten oder speziellen fachlichen Fragestellungen direkt an die Cheflaborantin im Provinzspital wenden und Unterstützung anfordern.
Seit Beginn erhalten laotische Laborant:innen Englisch-Unterricht. Heute kann Bea Holliger mit der Mehrheit auf Englisch kommunizieren. Falls notwendig wird mit Zeichnungen z.B. von Blutbildern erklärt.
Sie hat sich bewusst für die Anschaffung vom gleichen Gerätetyp für alle Laboratorien eingesetzt. Die Geräte müssen robust und einfach in der Handhabung sein. Das Laborpersonal der Distrikt Spitäler wird regelmässig geschult, unterdessen von den Laborant:innen in Phonsavan. Die defekten Geräte werden, wenn möglich, vom Servicetechniker in Phonsavan repariert.
Es gibt noch viel zu tun
Um verlässliche Laborergebnisse zu erhalten ist eine Qualitätskontrolle mit kommerziell erhältlichen Standardproben unabdingbar. Die Einsicht in die Notwendigkeit dieser Ausgaben ist bei den Behörden noch wenig vorhanden und in der gegenwärtigen ökonomischen Krise kaum erreichbar. Deshalb übernimmt SLHP auf absehbare Zeit die Kosten für Eichproben.
Kenntnisse des Stellenwerts von Laboruntersuchungen, z.B. Blutbild zur Abklärung einer Anämie, wie auch der Resultatinterpretation sind bei den Ärzten noch wenig vorhanden. Hier braucht es weitere Schulung, die bereits bei der Ausbildung ansetzen sollte – ein langer Weg.